NIedersachsens Störche                                                                

IM LANDKREIS NORTHEIM


Warum heißt der Storch Storch?         

Etymologen geben eine Erklärung: Das Wort Storch, früher auch storc, storke, storah, stork, sturka oder storkr läßt sich zu den Wörtern starr, sterke usw. zurückverfolgen. Der Vogel wäre demnach nach seinem stelzenden Gang benannt. Eine andere Wurzel könnte sein, das sich der Name als Metapher vom Wort stock ableitet, das im Mittelalter für "männliches Glied" stand. Dazu passt auch zur Sage vom Storch als Kinderbringer, die im germanischen Sprachraum weit verbreitet ist.


Warum nennt man den Storch auch Adebar?


Auch bei dieser Frage lohnt sich ein Blick in ein Etymologisches Wörterbuch. Das Wort Adebar ist etwa seit dem 11. Jh. auch noch in den Formen otibero, odebar, odevare, earrebarre und eibert bekannt. Ursprung könnte hier die Deutung des Vogels als Glücksbringer abgeleitet von auda- "Heil, Glück" und bera- "tragen, bringen, gebären" sein.  


Bringen Störche wirklich die Babys?         

Wohl kaum!


Aber fest steht, dass der Storch schon seit jeher als "Kinderbringer" angesehen wird, wie sich auch an seinem Beinamen "Adebar" ablesen läßt (siehe Oben).


Sicherlich hat die Legende vom Klapperstorch etwas damit zu tun, dass dieser jedes Frühjahr wieder in seine Brutgebiete zurückkehrt, und dadurch mit der alljährlichen Wiederbelebung der Natur assoziiert wird. Sein sehr freizügiges Sexualleben - Störche paaren sich zum Teil mehrmals in der Stunde, und dann auch noch vor aller Augen in der Öffentlichkeit - tat sicherlich sein übriges, um den Storch als Symbol der Fruchtbarkeit erscheinen zu lassen. Und weil sich Eltern schon immer gerne vor der unangenehmen Frage ihrer Kinder nach dem Kinderkriegen drücken wollten, musste dann eben Meister Adebar herhalten.

Warum gibt es so viele Störche in Bergenhusen?

Das hat vor allem etwas mit der Lage von Bergenhusen zu tun. Das Dorf liegt in mitten der Eider-Treene-Sorge Niederung auf dem Stapelholm, dem größten Berg in der Gegend. Das Bild der Niederung war früher durch zahlreiche Flachseen geprägt und auch heute noch bieten die vielen Feuchtwiesen ein sehr gutes Futtergebiet. Da Weißstörche gerne ihre Futtergebiete vom Nest aus überblicken, bieten landschaftliche Erhebungen einen zusätzlichen Anreitz zum Nisten. Außerdem kommt das Nisten auf höhergelegenen Standorten auch dem Flugverhalten des Weißstorchs entgegen.

Sind Störche ein Leben lang Partnertreu?         

Nein!

Oder genauer gesagt nicht einander. Wirklich treu sind sie nur ihren Nestern.

So versuchen sie jedes Jahr wieder den Horst aus dem Vorjahr zu besetzen. Findet sich dann zufällig wieder das gleiche Storchenmännchen oder -weibchen ein, dann kann es sein, dass sich beide wieder paaren. Oft findet aber einer von beiden einen anderen Partner.

Allerdings sind sich Störche während der Brutsaison treu. Man sagt deshalb auch Störche führen eine Saisonehe.
Beziehungsweise, wegen ihrer Vorliebe für die Nester, Störche sind Nest- bzw. Horsttreu.

Werfen Störche wirklich immer ihr erstes Ei / Junges aus dem Nest?      

Nein!

Das ist ein wirklich ganz alter Aberglaube!
Wahr ist nur, dass man gelegentlich tote oder schwer verletzte Jungvögel neben Storchennestern findet.

Dafür lassen sich drei Gründe angeben:
1. Versuchen immer wieder Storchen-"Jungesellen" brütende Störche aus ihrem Nest zu vertreiben, wobei manchmal Junstörche aus dem Nest fallen können.
2. Werfen Störche tote Jungen nach einigen Tagen aus dem Nest.
3. werfen Störche in Zeiten der Futterknappheit manchmal kleine, schwächliche Jungen aus dem Nest, um das Überleben der stärkeren, gesunden Jungen zu sichern.

Fressen Störche nur Frösche?

Nein!

Bergenhusener Störche ernähren sich zum Beispiel zum größten Teil von Mäusen. Störche sind sogenannte Nahrungsoportunisten. Das bedeutet, dass sie an keine spezielle Nahrung gebunden sind, sondern sich vielmehr von allem ernähren können, was in reichlicher Zahl vorhanden und leicht zu bekommen ist. Zur Nahrung von Störchen zählen dann auch Lurche, Fische, kleine Säuger wie Mäuse und Maulwürfe und manchmal sogar kleine Vögel wie zum Beispiel Kiebitzkücken. Sind all diese Dinge in ausreichender Zahl vorhanden, suchen sich Störche die Nahrung die am einfachsten zu fangen ist. Wenn sie die Wahl zwischen einem schönen Flachsee mit Fischen und Amphibien und einer Wiese mit Kleinsäugern haben, werden sie bestimmt erst im Flachsee ihr Glück versuchen.





21.06.2021 12:05

Gemähtes Gras bringt den Beweis:

Störche haben versteckte Supernase

Störche haben keine richtige Nase und deswegen dachte man bisher, sie könnten nicht besonders gut riechen. Doch Forscher vom Max-Planck-Institut in Konstanz weisen nun das Gegenteil nach. Dafür nutzten sie einen allseits beliebten Duft.


https://www.n-tv.de/wissen/Stoerche-haben-versteckte-Supernase-article22633350.html