Die Storchenberingung
Schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts werden Vögel beringt. Damals war dies zwar nicht so oft der Fall wie heute, aber man gewann dadurch bereits erste wichtige Daten über Vögel.
Auch heute noch werden durch die Beringung wichtige Informationen über Vögel gewonnen z.B. über ihr Zugverhalten, die Populationsbiologie, Habitatnutzung, Verhaltens-ökologie, Soziologie, bevorzugte Lebensräume (wichtig für die Ausweisung von Naturschutzgebieten!) uvm.
Die Vogelberingung ist dabei kein Tierversuch oder dient nicht einer wissenschaftlichen Untersuchung, sondern sie ist eine Arbeitsmethode um Vorgänge in der Natur zu erforschen.
Die Vögel dürfen dabei nur von Leuten beringt werden, die eine „Beringererlaubnis“ besitzen.
Diese Erlaubnis erhält man, wenn man erfolgreich an einem Seminar der in jeweiligen Bundesland zuständigen Vogelwarte teilnimmt und Praxiserfahrungen mit einem erfahrenen Beringer oder einer erfahrenen Beringerin vorweisen kann.
Die Störche werden in einem Alter von ca. 3-6 Wochen beringt. Altstörche hingegen werden nur dann beringt, wenn sie keinen Ring an haben und z.B. durch eine behandlungsbedürftige Verletzung oder Krankheit eingefangen und behandelt werden müssen.
Bis zum Jahr 2001 wurden kleine Blechringe oberhalb des Fußes der Störche angebracht, welche aber schwer abzulesen waren.
Seit 2001 werden Plastikringe, die sogenannten ELSA-Ringe, oberhalb des Intertasalgelenkes angebracht, welches oftmals mit dem Knie des Storches verwechselt wird, jedoch in Wirklichkeit dessen Ferse ist.
Beringer mit Lizenz
Beringer ist, wer eine gültige Lizenz bzw. Fangerlaubnis zum Zwecke der wissenschaftlichen Vogelberingung besitzt.
Beringer für den ehem. Regierungsbezirk Braunschweig
Landkreise:
Gifhorn, Goslar, Göttingen, Helmstedt, Northeim, Osterode/Harz, Peine, Wolfenbüttel
Kreisfreie Städte:
Braunschweig, Salzgitter und Wolfsburg
Georg Fiedler
Mitteldorf 81 B
38836 Rohrsheim
Tel. 03 94 26 / 8 63 68
fiedler.storchenwelt@t-online.de
Beringer für den Landkreise: Northeim
Bernd-Jürgen Schulz
Carl-Maria-von-Weber-Str. 1
37574 Einbeck
Tel. 05561 98 22 48
H. 0171 4 85 69 94
Ablesehilfe für ELSA-Ringe
Bei der Ablesung von ELSA-Storchringen kann es zu Zweifelsfällen kommen, wenn anhaftende Kotpartikel oder Abnutzung das Aussehen der Ziffern beeinflussen.
Beispielsweise kann die 5 durch – ebenfalls weißen – Kot als 9 erscheinen. Die 9 kann zur 8 verfremdet werden oder die 3 zur 8, u. U. sogar der Buchstabe H zur 8. Bei abgeschabter oder verblasster Oberfläche kann eine 2 für eine 7 gehalten werden.
Doch weist die Schreibweise der Ziffern feine Unterschiede auf, die das Risiko von Verwechslungen minimieren. Auf diese Merkmale (Rundungen bzw. Kanten sowie den Querstrich bei der 7) sollte der Ableser genau achten.
Deshalb stelle ich die Schreibweisen evtl. verwechselbarer Ziffern in Detailaufnahmen einander gegenüber:
1 und 7, 2 und 7, 3 und 5, 3 und 8, 9 und 5, 9 und 8, H und 8, 5 und 6, 9 und 6.
GEORG FIEDLER
Mitteldorf 81, 38836 Rohrsheim
1 und 7
Foto: Georg Fiedler, 2012
2 und 7
Foto: Georg Fiedler, 2012
3 und 5
Foto: Georg Fiedler, 2012
3 und 8
Foto: Georg Fiedler, 2012
9 und 5
Foto: Georg Fiedler, 2012
9 und 8
Foto: Georg Fiedler, 2012
H und 8
Foto: Georg Fiedler, 2012