NIedersachsens Störche                                                                

IM LANDKREIS NORTHEIM

 



Foto: Reinald Bode


Markoldendorfer Störche im Fernsehen  

 

Erstmalig seit Menschengedenken nisten seit dem Jahr 2013 Störche in Markoldendorf. Martin (DEH -HC 095) und Adele (unberingt) haben in 46 Meter Höhe ihr Nest auf dem Kirchturm der Martinskirche gebaut. Es war im Jahre 2013 deutschlandweit, wenn nicht gar weltweit der höchste Nistplatz für Störche und eine bauliche Meisterleistung. 

 

Der NDR hat in “Hallo Niedersachsen” einen Beitrag über die Störche am Leine-Polder gezeigt. In diesem Zusammenhang wurden auch die Störche in Markoldendorf gefilmt.    


Foto: NDR Niedersachsen

 

 

Nach missglückter Jungenaufzucht verließen Martin und Adele ihren Horst, der noch im gleichen Jahr von den Markoldendorfer Gaststörchen Randolf (DER - AE 725) und Maria (unberingt) wiederbesetzt wurde.  

 

Im Folgejahr 2014 übernahmen dann Tristan (roter Fußring) und Isolde (DEH-HC093) den Horst und hatten eine erfolgreiche Brut. Sie zogen zwei Jungstörche auf, die  am 20.07. den Horst erstmals verließen und am 08.08. den Weg ins Winterquartier antraten.


Storchenjunge in 46 m Höhe regelmäßig mit Nahrung zu versorgen, ist eine gewaltige Leistung, da er pro Tag 500 g Nahrung für sich selbst und bis zu 1200 g pro Jungstorch im Nest herbeischaffen muss.


Viele Markoldendorfer Bürger, aber auch Storchenfreunde aus nah und fern beobachteten dieses bis dahin in Deutschland einmalige Vorkommnis. Hocherfreut waren alle, als der Nachwuchs die ersten Flugübungen hoch über Markoldendorf absolvierte und schließlich flügge wurde. Viele Storchenfreunde folgten der Familie sogar zwecks Beobachtung bei der Nahrungssuche bis in die Ilmewiesen zwischen Ellensen und Holtensen.


Im Herbst 2014 entschlossen sich Tristan und Isolde jedoch, den Weg ins Winterquartier nicht anzutreten und überwinterten in der Region Markoldendorf - Ellensen. Bei milderen Temperaturen zogen sie ihr Nest auf der Kreuzblume ihren auserwählten Winterhorst in Ellensen vor.


Am Freitag, den 13. Februar 2015 ließ der Kirchenvorstand das Nest auf der Kreuzblume der Martinskirche aus Denkmalschutzgründen entfernen. Auch hatte man wohl Sorge, dass aus dem Nest einige Stöckchen nach unten fallen und Passanten verletzen könnten.


 


Tristan und Isolde gaben jedoch nicht auf und versuchten ihr Nest nach einigen Irritationen trotz Abwehrvorrichtung erneut auf der Kreuzblume der Markoldendorfer Martinskirche zu errichten. Viele Bürger aus Markoldendorf versuchten den Störchen durch Aktionen zu helfen. Es wurde eine Interessegemeinschaft gegründet und man forderte vom Kirchenvorstand die Errichtung einer Nisthilfe auf der Martinskirche. Sogar Presse, Funk und TV wurden aktiviert. Jedoch blieb man von Seiten des Kirchenvorstandes unerbittlich. Ein Ersatzhorst wurde viel zu spät aufgestellt und nicht angenommen. 


Fast fertig wurde ihr Vorhaben jedoch arg durch Sturm Niclas beendet. Zwar hielt der begonnene Nestbauauf auf der Kreuzblume der Martinskirche dem Sturm stand, war aber für die mittlerweile bevorstehende Eiablage noch nicht geeignet. So entschlossen sich Beide ihren Winterhorst als Bruthorst auszubauen und im Frühjahr schlüpfte dann ein Junges. Bei der Beringung fand man dann im Horst ein unbefruchtetes Ei vor. In einem weiteren Ei starb der Embryo kurz vor dem Schlupf ab. Im Herbst 2015 folgten sie ihrem Nachwuchs ins Winterquartier.




Noch heute trifft man Tristan und Isolde oft in Markoldendorf auf der Kreuzblume und einem mittlerweile durch Bürgerinitiaive errichteten

2. Ersatzhorst trotz Brut in Ellensen an. Das Nest auf der Kreuzblume wurde von den sich mittlerweile angesiedelten Dolen geräubert und zwecks eigenen Nestbaus fast vollständig abgetragen.



Nichts desto Trotz ist der Kirchtum während der ganzen Zeit auch für Fremdstörche interessant und es kam wiederholt zu Storchenkämpfen, da Tristan und Isolde noch immer an ihrem 1. Bruthorst festhalten. Es wäre schade, wenn hierdurch eines Tages ein Storch umkäme und Storchenjunge in Ellensen ein Elternteil verlieren würden.


Die Höhe, die Aussicht vom Kirchturm und die wundervolle Gegend mit zahlreichen Feuchtwiesen und Bachläufen ist für Störche sehr interessant und sie umgleiten jedes Jahr die Kreuzblume mit dem hässlichen Drahtgeflecht, suchen nach einem neuen Landeplatz, um dort ihr Nest zu errichten.