NIedersachsenStörche                                                                

                      LANDKREIS NORTHEIM                                     

Extremsommer 

Die Storchenbrut ist in vollem Gange und die nächste Hitzewelle steht bevor.

Vogelarten finden nach Darstellung des BUND kaum noch Regenwürmer. Viele Insektenarten sind stark reduziert, «mit spürbaren Folgen für die gesamte Nahrungskette». Dies sei besonders gravierend für viele Vogelarten, die gerade mitten in der Brutzeit, die auf den ausgetrockneten Böden nicht ausreichend Nahrung für ihre Jungtiere finden. Immer weiter werden die Wege der Nahrungssuche und damit die Wartezeiten der Jungtiere auf Nahrung.

Insbesondere der Storch scheint sich darauf eingestellt zu haben. Viele Storchenküken werden vielerorts bereits aus dem Nest geworfen, ins Nest eingebaut oder gar selbst verspeist. Kronismus

Viele Amphibienarten sind nach Einschätzung des Umweltministeriums auch betroffen. Sie seien für ihre Fortpflanzung und auch oft als erwachsene Tiere auf feuchte Lebensräume oder Gewässer angewiesen. Wenn Laichgewässer austrocknen bevor etwa die Kaulquappen ihre Entwicklung abgeschlossen haben, stirbt der gesamte Nachwuchs. Auch Molche, Libellen und andere Wasserinsekten leiden unter der Trockenheit. Amphibiensterben

Im offenen Land könnten Pflanzen vertrocknen, oder ihre Blütenbildung und Samenentwicklung leide. «Damit sinkt das Nahrungsangebot für Pflanzenfresser und Bestäuber.» Viele Schmetterlinge und Wildbienen seien aber gerade im Frühjahr auf bestimmte Futterpflanzen angewiesen.  Insektensterben

Modellrechnungen zufolge steht Europa in diesem Jahr wahrscheinlich ein Hitzesommer bevor. Der Wärmestau im Nordatlantik lasse einen außergewöhnlich heißen Sommer erwarten, hieß es vom Max-Planck-Institut für Meteorologie (MPI-M) in Hamburg. Diese Prognose decke sich mit Vorhersagen des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersagen, das ebenfalls von einem sehr heißen bevorstehenden Sommer ausgehe.

Auf einen Hitzesommer schließt das MPI-M-Team aus Ozean-Daten: Europäischen Hitzesommern gehe häufig ein Wärmestau im Nordatlantik voraus, der sich jeweils etwa drei Jahre vor einem Hitzeextrem aufbaue. Solche extrem warmen Sommer ließen sich also bis zu drei Jahre im Voraus vorhersagen. Ursache des Wärmestaus sind Anomalien des Wärmetransports im Ozean, die sich auch auf die Atmosphäre auswirken.

Forschende der Universität Hamburg haben mit einem am MPI-M entwickelten Klimamodell verschiedene Simulationen des europäischen Klimas von 1962 bis 2022 berechnet. Für weitergehende Analysen wurden jene genutzt, die den Zusammenhang zwischen nordatlantischem Wärmestau und Hitzeextremen wiedergaben. Um die Qualität der Vorhersagen zu prüfen, verglichen die Forschenden die Simulationen mit Beobachtungsdaten für den Zeitraum von 1964 bis 2021, in dem es in Europa 18 überdurchschnittlich warme Sommer gab.

«Das sogenannte Nachhersage-Experiment belegt, dass sich der Wärmestau als zuverlässiger Indikator auch für künftige Hitzesommer eignet», sagte MPI-M-Forscherin Lara Wallberg. Am Ende des simulierten Zeitraums zeichnet sich der im Fachjournal «Geophysical Research Letters» präsentierten Auswertung zufolge erneut ein Hitzestau ab – was auch für 2025 einen außergewöhnlich heißen Sommer erwarten lässt.

Extrem warme Sommer gibt es in Europa immer öfter, wie das Forschungsteam erläutert. Die Häufigkeit von Hitzewellen in Europa hat sich demnach seit der vorindustriellen Zeit verdoppelt und extrem warme Sommer, die derzeit alle zehn Jahre auftreten, könnten bis zum Ende des Jahrhunderts fast jedes Jahr auftreten.

Einen der bisher extremsten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen hatte Europa im Jahr 2003 erlebt.