NIedersachsens Störche                                                                

SCHREITVÖGEL IM LANDKREIS NORTHEIM

 

 


Weißstorch


Als Frühlingsbote sehnsüchtig erwartet, wurde der Storch oft jubelnd begrüßt. So soll es in einigen Gegenden Deutschlands und der Schweiz Brauch gewesen sein, dass ein Turmwächter die Ankunft des Storches anblies.

 

Im 17. und 18. Jahrhundert war es in manchen Städten Brauch, dass die Turmwächter die ersten Störche mit Trompeten-schall empfingen. In den Stadtschulen wurde der Unterricht abgebrochen, und die Kinder verbreiteten die Botschaft von der Ankunft des Frühlings und erhielten dafür Süßigkeiten und Kekse.


Störche galten als Boten des Glücks, und der nieder-deutsche Name Adebar wird als Glücksbringer gedeutet. Die Menschen brachten Wagenräder auf dem Dach an, um den Störchen den Nestbau leichter zu machen.  

 

Ein Storchennest auf dem Dach schützt vor Blitz und Feuer. Wenn die Störche auf dem Nest mit ihren   Schnäbeln klapperten, sagte man in der Schweiz, sie sprächen ihr Abendgebet.


Störche sind aber für allerlei abergläubige Vorstellungen   gut. Die Bauernregel sagt, wenn der Storch nach langer Trockenheit auffallend schmutzig ist, dann gibt es in Bälde Regen. Reisen die Störche früh ab, ist nach dem Glauben der Basler ein früher Winter zu erwarten. Haben die Störche aber mit dem Abzug keine Eile, lässt auch der Winter auf sich warten.  

              

Sieht man den ersten Storch des Jahres, sollte man Geld in der Tasche haben, dann nämlich geht es das ganze Jahr über nicht aus.

In der Volksmedizin spielte der Storch in früherer Zeit eine große Rolle. Die Ärzte des klassischen Altertums schrieben einem Sud aus Storchenmagen eine große Heilkraft zu. Storchenteile und Innereien wurden zu Medizin verarbeitet. Wer Storchenblut trinkt, heißt es, erzielt ein langes Leben.